Was tun?

Eine gründliche, differenzierte und ganzheitliche Abklärung durch eine qualifizierte Fachperson ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche und individuelle Therapie.
Ca. 50 % der ADHS-beroffenen Kinder sind in einem Ausmass betroffen, dass ihre persönliche und schulische Entwicklung beeinträchtigt wird.
Entgegen früherer Annahmen verwächst sich die Störung oft nicht aus, sondern die Kernprobleme bleiben auch im Erwachsenenalter bestehen.
Früherfassung und Behandlung ist bei ADHS enorm wichtig.
Erlebt sich das Kind immer nur negativ, ist der Aufbau eines gesunden Selbstwert- und ldentitätsgefühls kaum möglich, was das ganze weitere Leben massiv beeinträchtigt. Die Gefahr von Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angst- und Essstörungen sowie Suchtproblemen ist gross.
Nach der Diagnose sind Aufklärung und lnformation hilfreich und unterstützend.
Um den Betroffenen ganzheitlich gerecht zu werden, ist ein multimodaler Therapieansatz unerlässlich. Das bedeutet, dass nach individuellem Bedarf sowohl auf der emotional-seelischen Ebene, als auch auf der verhaltenstherapeutischen, sonderpädagogischen und medikamentösen Ebene unterstützt werden soll.
ADHS kann nicht durch Erziehungsfehler entstehen. Je nach Umgang mit dem Kind können jedoch die Symptome ungünstig beeinflusst oder verstärkt werden.
ADHS als Herausforderung angehen
Information
Bereits das Wissen und Verständnis betreffend Ursachen, Auswirkungen, Umgang und Therapiemöglichkeiten bringen Entlastung.
Frühmöglichste Abklärung
Je früher das ADHS in seinen unterschiedlichen Ausprägungen und Fassetten erkannt und therapiert wird, desto besser stehen die Chancen für das Kind, die Probleme zu bewältigen.
Erzieherische Massnahmen
Neben Verständnis für ihre Schwierigkeiten brauchen die Kinder klare und relativ enge Grenzen. Eine konsequente und liebevolle Führung sowie ein strukturierter Tagesablauf sind hilfreich.
Medikamente
Wir empfehlen Ihnen, sich gut zu informieren und Ihr Kind nur von einem erfahrenen Facharzt abklären und behandeln zu lassen. Fachliteratur, unsere Broschüren und unsere Beratungsstellen bieten detaillierte Auskunft. Viel Interessantes zur Medikation und Forschung finden Sie im Bloc der Buchautorin Anna Maria Sandes. Hier
Die Medikation macht vielen Eltern Angst. Im Bericht von Frau Sanders finden Sie wertvolle Infos. Hier
Alternative bzw. komplementäre Behandlungen
Die Homöopathie, Naturheilkunde, Kinesiologie, Osteopathie, usw. kann eine Alternative zu Medikamenten sein. Notwendig sind aber spezifische Kenntnisse über ADHS und dessen Behandlung.
Die Defizite sind ganz individuell belastend, dementsprechend sollte die Therapie sorgfältig gewählt werden.
Funktionelle Therapien
Je nach individueller Notwendigkeit können zur Anwendung kommen:
Heilpädagogische Früherziehung, Logopädie, Ergo-, Psychomotorik-, Spiel-, Psycho-, Lern- und Verhaltenstherapie, Neurofeedback. Die wichtigsten Therapien sind in unseren Info-Unterlagen (Das hilft bei ADHS) beschrieben. Sie können diese bei uns unter Info-Unterlagen bestellen.
Wichtig ist, dass wir die Auswirkungen des ADHS ernst nehmen, das Kind jedoch nicht auf die Problematik reduzieren. Jeder von uns hat Schwächen und Schattenseiten, aber wir alle blühen auf, wenn uns jemand auf unsere Sonnenseiten aufmerksam macht!
Nachteilsausgleich
Unter "Nachteilsausgleich" werden individuelle, spezifische Massnahmen verstanden, welche zum Ziel haben, behinderungsbedingte Nachteile auszugleicgen und dadurch die Chancengleichheit sicher zu stellen.
Schweizerische Rchtlinien zum Nachteilsausgleich
Nachteilsausgleich Volksschule Kanton Luzern
Merkblatt/ Gesuch Nachteilsausgleich Berufsfachschule
Zitat Sam Goldstein 1997
"Ein Kind mit ADHS erkennt nur sehr starke Reize als Hinweisreize und braucht zur Verautomatisierung von regelhaften Abläufen 8-16 Mal länger als Gleichaltrige."
Zitat Gertrud Ennulat
Entwicklungsverzögerung, das ist wie eine Knospe, die sich nicht öffnen kann. Sie bleibt einfach zu, auch wenn bei den anderen die natürliche Zeit zum Blühen gekommen ist. Sie folgt einem anderen Zeitrhytmus, es ist nicht das Übliche.
Aus dem Buch:
"Wenn Kinder anders sind", 2002